Alter Kumpel
Ranzig abgehalftert, in zerrissenen Hosen,
rattern gelenke, bewegen nach vorn,
mit Schorf an den Wunden,
will es doch nur teilnehmen - dazu stoßen.
Du bist langsam alt, Kumpel Gewissen,
raubtest mir Mondhelle Träume,
gibst bis heut nicht nach,
deine Urteile haben mich zerschmissen.
Nach aller Erkenntnis bist du noch wach,
mit jeden Fehler den ich mach,
erzählst du ich sei schwach,
doch gibt meine Weisheit nun nach.
Ich wohne unter nem' ruhigen Dach,
und brauch kein ruhiges Kissen,
du alte Denkmaschinerie,
jetzt wirst du weggeschmissen.
Ich brauch dich nicht ich weiß bescheid,
ersetze dich durch deinen ärgsten Feind,
die allgegenwärtige Eigenverantwortlichkeit.